Ein weiterer bürokratischer Alptraum für Händler – oder doch eine Chance?
Ab dem 12. August 2026 tritt die neue EU-Verpackungsverordnung (PPWR) in Kraft und stellt vor allem Online-Händler vor weitere bürokratische Herausforderungen. Es scheint fast, als würde die EU der Wirtschaft täglich neue, oftmals schwer nachvollziehbare Vorschriften aufbürden, die den Handel eher behindern als fördern. Die aktuelle Regelung verpflichtet Händler zu noch detaillierteren Dokumentationen und Verpackungslösungen, die viele schlichtweg als unnötigen Mehraufwand empfinden.
Doch während die EU von einem Verbot von Einwegplastik bis hin zu Recyclingvorgaben spricht, stellt sich die Frage: Warum konzentriert man sich so sehr auf Verpackungen, anstatt das tatsächliche Problem anzugehen? Die Ursache der massiven Umweltbelastungen liegt längst nicht nur in der Verpackung, sondern vor allem im Verhalten der Kunden. Es sind vor allem die unnötigen Bestellungen und Retouren, die den größten ökologischen Fußabdruck hinterlassen – und die wird die neue Verordnung kaum beeinflussen.
Warum die EU-Verpackungsverordnung eine weitere Hürde für Händler darstellt
Für Online-Händler ist die neue Verpackungsverordnung der EU ein weiterer Schritt in Richtung Bürokratiewahn. Jeder Händler muss ab 2026 sicherstellen, dass die Verpackungen seiner Produkte ordnungsgemäß erfasst und registriert werden. Die Meldepflichten und der damit verbundene Aufwand für die Händler sind enorm. Nicht nur die Produkte, sondern auch die Verpackung wird genauestens auf Materialeinsatz und Recyclingfähigkeit geprüft. Der gesamte Prozess kann schnell undurchsichtig und teuer werden.
Warum die EU die falschen Ziele verfolgt
Ein Blick auf die eigentliche Ursache der Probleme zeigt, dass die Verpackungsverordnung lediglich das Symptom eines viel größeren Übels bekämpft. Die wahre Problematik liegt in den Konsumenten, die durch die großzügigen Rückgaberechte, vor allem auf Plattformen wie Amazon und eBay, zu einem verantwortungslosen Konsumverhalten angeregt werden. Rücksendungen ohne Kosten für den Endverbraucher – oft als „kostenloser Versand“ und „kostenloser Rückversand“ propagiert – führen dazu, dass Kunden Bestellungen in Massen aufgeben, nur um Artikel nach Belieben zurückzusenden, ohne dabei die ökologischen Folgen zu berücksichtigen.
Es ist nicht die Verpackung, die für den übermäßigen Ressourcenverbrauch verantwortlich ist, sondern der Konsumwahn, der ohne Konsequenzen ausgelebt werden kann. Das wahre Problem ist der Kunde ohne Verantwortung, der in vielen Fällen nicht einmal darüber nachdenkt, was für seine Bestellung tatsächlich an Ressourcen verschwendet wurde. Die EU sollte sich dringend darauf konzentrieren, den Verbrauchern die Verantwortung für ihre Bestellungen und Rücksendungen zurückzugeben, anstatt die Händler mit noch mehr Vorschriften zu belasten.
Das Versagen der EU: Eine neue Verordnung ohne echten Einfluss
Die ständigen Änderungen und Ergänzungen von EU-Vorschriften, wie die PPWR, scheinen immer mehr darauf abzuzielen, den Händlern das Leben schwer zu machen. Während in den letzten Jahren ständig neue Gesetze zu Verpackung, Rückverfolgbarkeit und Recycling eingeführt wurden, hat sich das Verhalten der Verbraucher kaum verändert. Der Markt ist mit immer neuen Vorschriften überfrachtet, die in der Praxis wenig bis gar keinen Einfluss auf das tatsächliche Problem haben.
Wird die EU-Verpackungsverordnung also einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben? Wohl kaum. Die eigentliche Lösung liegt nicht in noch detaillierteren Vorschriften, sondern in einem Umdenken der Konsumenten und in Maßnahmen, die Rücksendungen und die damit verbundenen Ressourcenverschwendungen bremsen. Solange jedoch die Kunden weiterhin in der Überzeugung leben, dass sie ohne Konsequenzen zurücksenden können, wird sich nichts ändern.
Fazit: Die EU sollte die Kunden ins Visier nehmen
Die neue EU-Verpackungsverordnung ist ein weiteres Beispiel für die zunehmende Bürokratisierung und die falsche Fokussierung auf die Symptome anstatt auf die Ursachen. Statt Händler mit weiteren Vorschriften zu überhäufen, sollte die EU endlich den Fokus auf das wirkliche Problem lenken: den verantwortungslosen Konsum der Verbraucher. Es ist an der Zeit, dass die EU aufhört, immer neue Vorschriften zu erlassen, die den Online-Handel strangulieren, und sich stattdessen darauf konzentriert, den Kunden Verantwortung für sein Handeln zu übertragen.
In diesem Zusammenhang wäre eine dringende Reform der Rücksendepolitik und eine Sensibilisierung der Verbraucher für die ökologischen Folgen ihres Handelns der richtige Schritt. Denn so lange die Kunden weiterhin unreflektiert Bestellungen aufgeben und massenhaft zurücksenden, wird jede neue Verpackungsverordnung bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein bleiben.