Amazon war einmal ein Symbol für Fortschritt und Bequemlichkeit. Heute steht der Konzern sinnbildlich für das, was im modernen Onlinehandel schiefläuft: Marktmacht, Ausbeutung, Abhängigkeit und die schleichende Zerstörung mittelständischer Strukturen.
Während immer mehr Menschen kritiklos auf den „Jetzt kaufen“-Button drücken, gerät kaum jemand ins Nachdenken, wer dafür bezahlt – und das sind weder Jeff Bezos noch seine Aktionäre.
Der Preis der Bequemlichkeit
Amazon lebt von einer einfachen Formel: maximale Kundenbindung durch Bequemlichkeit. Schnelle Lieferung, einfache Rückgabe, niedrige Preise – das klingt gut, ist aber teuer erkauft.
Denn die Kehrseite ist brutal:
- Händler werden gnadenlos ausgesiebt, wenn sie nicht in Amazons System passen.
- Gebühren, Werbekosten und Margen fressen Existenzen auf.
- Plagiate und Billigimporte aus Fernost überschwemmen den Marktplatz, während ehrliche Anbieter kaum noch mithalten können.
- Und wenn etwas schiefläuft, entscheidet ein Algorithmus, nicht ein Mensch.
Das alles passiert unter dem Deckmantel der Effizienz – tatsächlich ist es ein System der Abhängigkeit, das unzählige kleine und mittelständische Betriebe in den Ruin treibt.
Der schleichende Verlust an Vielfalt
Wer heute auf Amazon sucht, glaubt, ein riesiges Angebot vor sich zu haben. Doch der Schein trügt.
Viele der sichtbaren Produkte stammen längst von denselben Großhändlern, Importeuren oder Amazon selbst. Marken verschwinden, individuelle Angebote werden verdrängt, Qualität spielt keine Rolle mehr.
Ziel ist es, den Kunden im System zu halten – egal, wer oder was verkauft wird.
Der Preis ist hoch:
- Die Vielfalt im Onlinehandel schrumpft.
- Innovationen werden abgewürgt, weil keiner mehr wagt, gegen Amazon anzutreten.
- Regionale Händler verlieren ihre Kunden an einen anonymen Konzern ohne Gesicht.
Und die Kunden? Sie zahlen trotzdem.
Viele glauben, sie würden bei Amazon sparen. Doch das ist eine Illusion.
Der Preis, der im Warenkorb steht, ist längst nicht der wahre Preis:
- Arbeitsbedingungen in den Logistikzentren, die man in Deutschland kaum laut aussprechen darf.
- Druck auf Lieferanten, die unter den Einkaufskonditionen zusammenbrechen.
- Datensammelei und totale Kontrolle über das Kaufverhalten jedes Einzelnen.
Am Ende zahlt jeder mit – nicht nur mit Geld, sondern mit einem Stück Freiheit.
Warum es Alternativen geben muss
Es ist höchste Zeit, dass wir umdenken.
Statt alles über ein einziges Portal abzuwickeln, sollten wir wieder dort einkaufen, wo Menschen stehen, nicht Maschinen.
- Direkt beim Hersteller kaufen – fairer, transparenter, persönlicher.
- Regionale Onlineshops unterstützen, die wirklich hinter ihren Produkten stehen.
- Den Preis hinterfragen, statt nur den Rabatt zu sehen.
Wer billig und bequem kauft, füttert das System, das andere ruiniert.
Fazit
Amazon ist längst kein Marktplatz mehr, sondern ein Kontrollinstrument.
Was als Händlerparadies begann, ist zu einem System geworden, das Wettbewerb vernichtet, Werte zerstört und Menschen austauschbar macht.
Es braucht wieder Rückgrat im Handel – und Käufer, die nicht alles mit sich machen lassen.
Denn wer den Mittelstand retten will, muss aufhören, Amazon groß zu machen.
