Jedes Jahr am ersten Freitag nach Thanksgiving findet eine regelrechte Preisschlacht um die Gunst des Kunden statt. Der Black Friday, gefolgt vom Cyber Monday oder einer ganzen BlackWeek. Diese Tradition ist eine ähnlich den Schlussverkäufen in Deutschland stattfindende Veranstaltung des Einzelhandels in den USA. Apple begann 2006 im deutschsprachigen Raum damit, diese Verkaufstage zu etablieren.
Warum aber findet dieses Event so viel Anklang bei einer Vielzahl von Herstellern und Händlern? Der Hauptgrund ist ein Grundgesetz unseres Wirtschaftssystems: Wachstum – Ein Unternehmen muss stehts wachsen. Da unsere Gesellschaft aber in einem relativen Wohlstand mit den grundlegenden Dingen ausreichend versorgt ist, suchen manche Unternehmen nach immer neuen Methoden einen Kauf Reiz zu schaffen, einen nicht vorhandenen Bedarf zu wecken. Neben „eingebauten Fehlern“, einer künstlich herbeigeführten Haltbarkeit, sind solche Verkaufsevents etabliert, bei denen es dem Kunden gar nicht so sehr darauf ankommt was er kauft, wenn sein Drang nach einer erfolgreichen (Schnäppchen) Jagd erfüllt wird.
Diese Jagd hat denn mehr mit den „eingestellten Jagden“ zu tun, wie sie im 18. Jahrhundert an den Fürstenhöfen veranstaltet wurden. Dort wurden Schießstände für die Damen und Herren montiert und die Bauern der Gegend mussten hunderte Wildtiere vor die Schusswaffen treiben. Keine wirkliche Jagd also, sondern ein künstliches Gemetzel zu Gunsten der Unterhaltung.
Und auch der Black Friday zielt genau darauf hin, um einen Kaufreiz zu wecken.
Diese Tricks werden verwendet, um den Kaufreiz zu schaffen:
- Vergleich des aktuellen Verkaufspreises mit dem teuersten je publizierten Preis (meist UVP)
- Abverkauf von Retoureartikeln, Lageraltlasten oder Auslaufmodellen
- künstliche Verknappung (Hinweis „nur noch X auf Lager“)
- Versuch den Kunden mit einer zeitlichen Begrenzung unter Druck zu setzen.
- Gegenfinanzierung, andere Produkte des Herstellers werden unnötig teurer, um die Verluste wettzumachen.
Um einen Kaufreiz bei der einen Kundengruppe zu generieren muss man also eine andere Kundengruppe mit einem zu teuren Preis über den Tisch ziehen.
Der NDR Ratgeber sagt dazu: „Mit viel Werbung bieten besonders Online-Händler vermeintliche Schnäppchen an. Aber nicht immer sind die angeblich niedrigen Preise wirklich attraktiv.“
Auch die Verbraucherzentrale Niedersachsen meint dazu: „Oftmals sind die Rabatte in den Onlineshops an diesen Aktionstagen „aufgeblasen“. „
Genauer betrachtet ist dieses Event also relativ sinnfrei. Dennoch, darf man sich als Händler in der heutigen Zeit einem solchen Trend denn überhaupt entziehen?
Unsere Meinung: Man darf nicht nur, man muss sogar!
Wir nehmen am Black Friday nicht teil, weil wir das ganze Jahr über faire Preise direkt ab Fertigung anbieten und am Black Friday daher gar nicht in der Lage sind, diese noch weiter zu senken. Unsere Fertigungskosten (Material, Löhne, usw.) sind am Black Friday genauso hoch wie an den anderen Tagen des Jahres.