Edelstahlsorten im Überblick!

Edelstahlsorten im Überblick!

Die Vielzahl am Markt erhältlicher Edelstahlsorten ist mit unserer Übersicht schnell zu unterscheiden und deren Verhalten in verschiedenen Anwendungsbereichen zu erklären:

Immer wieder erhalten wir Kundenanfragen, wenn Kunden Unsicherheiten in Bezug auf die in der Produktion verarbeitete Materialsorte haben und nicht wissen, welche Edelstahlsorte für welche Aufgabe die richtige ist. Viele Fragen beruhen leider auf Halbwissen und Fehlinformationen von vor sehr langer Zeit, die lange überholt sind, oder nie korrekt waren.

Die meisten Hand- und Heimwerker kennen Nägel und Schrauben aus Edelstahl A2 und Edelstahl A4 und hantieren womöglich mit Magneten herum, doch dann hört bereits das verbreitete Halbwissen auf. Die wenigsten wissen, was die kryptischen Edelstahlbezeichnungen genau zu bedeuten haben und welche und wie viele Edelstahlsorten es überhaupt gibt.

Zum Glück ist das System zu Erkennung der passenden Edelstahlsorten zumindest für den „Metaller“ gar nicht schwer. Auf die üblichen Edelstahlarten, Edelstahlqualitäten und deren Zusammensetzung, werden wir nachfolgend etwas genauer eingehen und hoffen dadurch dem Aufkommen von Kundennachfragen etwas entgegenzuwirken.

Grundsätzlich vorweg kann man sagen, ja es gibt die Möglichkeit von Rost an Edelstahl und ja, Edelstahl kann (mehr oder weniger) magnetisch sein. 

Für Rost an Edelstahl zeichnen die verwendeten Edelstähle und die Bedingungen, unter denen er jeweils eingesetzt wird, verantwortlich. Ein Edelstahl, der im Marinebereich in Salzwasserumgebung eingesetzt wird und dort rostet, kann bei Anwendung als Nagel oder Holzschraube hervorragende Eigenschaften besitzen. Ebenso wird ein Grill beim Einsatz auf einer Skihütte, ganz anderen Bedingungen ausgesetzt sein als am Strand von Sankt Peter-Ording, wo man den Salzgehalt der Luft schon schmecken kann.

Edelstahlsorten

Edelstahl und was heißt das eigentlich?

Halten wir kurz fest, was Edelstahl eigentlich ist. Es handelt sich hierbei um einen Stahl mit besonderem Reinheitsgrad. Das bedeutet, dass bestimmte Bestandteile einen gewissen Wert nicht überschreiten oder nicht enthalten sein dürfen.

Der „Metaller“ unterschieden hierbei zwischen legiertem und unlegiertem Edelstahl. Wichtig ist zu wissen (s.o.), dass Edelstahl nicht immer gleich rostfrei bedeutet.

Die Edelstahlsorten im Überblick:

Der „Metaller“ unterschiedet Edelstahl in drei Gruppen:
• Austenitisch
Martensitisch
Ferritisch

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Austenitischer Edelstahl
(Gemisch aus Eisen und Legierungen)

Hierbei handelt es sich um die wichtigste und verbreitetste Edelstahlsorte. Man spricht von einem Chrom-Nickel und Chrom-Nickel-Molybdän Stahl. Diese Edelstahlgruppe hat besonders gute Eigenschaften für die Herstellung und Verwendung von Befestigungsmitteln wie z. B. Schrauben und Muttern. Sie ist besonders resistent gegen Rost und lässt sich leicht umformen.  

Je mehr Molybdän oder Chrom zur Legierung genutzt wird, um so korrosionsbeständiger wird der Edelstahl. Austenitischen Stahl kann man nicht härten, daher ist er sehr weich und formbar.

Die Abkürzungen für austenitischen Edelstahl sind A1, A2, A3, A4 und A5. Hierbei ergeben sich Festigkeitsklassen von 50 (weich), 70 (kaltverfestigt) oder 80 (hochfest). Besonders reinen Edelstahl mit einem sehr geringen Kohlenstoffgehalt bezeichnet man zusätzlich mit einem „L“ an der Edelstahlklasse.

 

Martensitischer Edelstahl (Martensit)

Im martensitischen Edelstahl, können viele unterschiedliche Stoffe als Legierung beigefügt sein. Er trägt die Abkürzungen C1, C3 und C4.

Entscheidend ist, dass der Chromanteil von 10,5 bis 13% nicht über- oder unterschritten wird, sowie der Kohlenstoffgehalt zwischen 0,2 bis max. 1% liegt. Außerdem muss die Legierung im Verhältnis zum Kohlenstoff das Vergüten, also die erforderliche Wärmebehandlung gewährleisten, um eine Festigkeitssteigerung zu erreichen.

Ferritischer Edelstahl (Ferrit)

Ähnlich dem Martensit hat dieser Edelstahl ein kristallines Schema (bestimmt Härte, Schmelzpunkt und elektrische Leitfähigkeit). Hier liegt der Chromgehalt zwischen 12 bis 18%, der Kohlenstoffanteil ist weniger als 0,2 % und damit sehr gering. Er lässt sich nicht härten und er bleibt leicht verformbar. Die Abkürzung ist F1.

 

Welche Edelstahlbleche sind denn nun die richtigen?

Bei Edelstahlblechen für Gerätschaften im Lebensmittelbereich arbeitet man vielfach mit Austenitischen Edelstählen, da diese die benötigten und teils (wenn man den Preis einbezieht) widersprüchlichen Anforderungen für den wirtschaftlichen Einsatz vor Ort beim Anwender, am besten umsetzen. 

Edelstahl Tabelle zur Übersicht (keine Gewähr für Vollständigkeit und rein informativ).

Grafik

Wie viele Edelstahlsorten gibt es?

Edelstahlsorten bzw. Klassen gibt es sehr viele. Einen guten Überblick liefert die folgende Tabelle (keine Gewähr auf Vollständigkeit) 

Austenitischer Edelstahl
(Gemisch aus Eisen und Legierungen)

Hierbei handelt es sich um die wichtigste und verbreitetste Edelstahlsorte. Man spricht von einem Chrom-Nickel und Chrom-Nickel-Molybdän Stahl. Diese Edelstahlgruppe hat besonders gute Eigenschaften für die Herstellung und Verwendung von Befestigungsmitteln wie z. B. Schrauben und Muttern. Sie ist besonders resistent gegen Rost und lässt sich leicht umformen. 

 

Je mehr Molybdän oder Chrom zur Legierung genutzt wird, um so korrosionsbeständiger wird der Edelstahl. Austenitischen Stahl kann man nicht härten, daher ist er sehr weich und formbar.

Die Abkürzungen für austenitischen Edelstahl sind A1, A2, A3, A4 und A5. Hierbei ergeben sich Festigkeitsklassen von 50 (weich), 70 (kaltverfestigt) oder 80 (hochfest). Besonders reinen Edelstahl mit einem sehr geringen Kohlenstoffgehalt bezeichnet man zusätzlich mit einem „L“ an der Edelstahlklasse.

 

Martensitischer Edelstahl (Martensit)

Im martensitischen Edelstahl, können viele unterschiedliche Stoffe als Legierung beigefügt sein. Er trägt die Abkürzungen C1, C3 und C4.

Entscheidend ist, dass der Chromanteil von 10,5 bis 13% nicht über- oder unterschritten wird, sowie der Kohlenstoffgehalt zwischen 0,2 bis max. 1% liegt. Außerdem muss die Legierung im Verhältnis zum Kohlenstoff das Vergüten, also die erforderliche Wärmebehandlung gewährleisten, um eine Festigkeitssteigerung zu erreichen.

 

Ferritischer Edelstahl (Ferrit)

Ähnlich dem Martensit hat dieser Edelstahl ein kristallines Schema (bestimmt Härte, Schmelzpunkt und elektrische Leitfähigkeit). Hier liegt der Chromgehalt zwischen 12 bis 18%, der Kohlenstoffanteil ist weniger als 0,2 % und damit sehr gering. Er lässt sich nicht härten und er bleibt leicht verformbar. Die Abkürzung ist F1.

 

Welche Edelstahlbleche sind denn nun die richtigen?

Bei Edelstahlblechen für Gerätschaften im Lebensmittelbereich arbeitet man vielfach mit Austenitischen Edelstählen, da diese die benötigten und teils (wenn man den Preis einbezieht) widersprüchlichen Anforderungen für den wirtschaftlichen Einsatz vor Ort beim Anwender, am besten umsetzen.

 

Edelstahl Tabelle zur Übersicht (keine Gewähr für Vollständigkeit und rein informativ).

Wie viele Edelstahlsorten gibt es?

Edelstahlsorten bzw. Klassen gibt es sehr viele. Einen guten Überblick liefert die folgende Tabelle (keine Gewähr auf Vollständigkeit).

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Was sind die AISI und die UNS-Nummern?

*AISI (amerikanische Benennung) ist eine Abkürzung für American Iron and Steel Institute, hierbei handelt es sich um den nordamerikanischen Branchenverband der Stahlindustrie.

*UNS (von der Industrie genutzte Klassifikation) ist eine Abkürzung für Unified Numbering System of Metals and Alloys.